Audio/Kassette

Der JU+TE-Computer verwendet als Massenspeicher einen Kassettenrecorder. Beim Emulator werden die Dateien üblicherweise nicht mehr auf Kassette, sondern im Dateisystem des Emulator-Rechners gespeichert. Trotzdem kann JTCEMU den Anschluss für den Kassettenrecorder emulieren, und zwar wahlweise über das Audio-System oder über Sound-Dateien.

Damit der Kassettenrecorderanschluss emuliert wird, müssen Sie im Hauptfenster über das Menü Extra das Fenster Audio/Kassette öffnen und eine entsprechende Audio-Funktion aktivieren. Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich auf dieses Audio-Fenster.

1. Audio-Funktionen

1.1. Töne ausgeben

Wählen Sie diese Funktion, wenn Sie die Töne hören möchten, die ein Programm zum Zwecke der Unterhaltung ausgibt (z.B. akustische Untermalung bei Spielprogrammen).

Bei dieser Funktion wird die Ausführungsgeschwindigkeit des Emulators konstant gehalten, um einen gleichmäßigen Programmablauf zu gewährleisten. Eine ununterbrochene Versorgung des Audio-Systems mit Daten wird nicht gewährleistet, sodass kurze Unterbrechungen in der Tonausgabe auftreten können.

Achtung! Beim einem JU+TE-Computer mit dem 2K-Betriebssystem ist der Lautsprecher anders angeschlossen als der Kassettenrecorder. Die Funktion Töne ausgeben emuliert den Lautsprecheranschluss.

1.2. Daten am Audio-Ausgang ausgeben

Wählen Sie diese Funktion, wenn Sie Daten oder Programme auf Kassette speichern oder an einen echten JU+TE-Computer übertragen möchten.

Der Emulator versucht das Audio-System ununterbrochen mit Daten zu versorgen, sodass möglichst keine Lücken und damit kein Datenverlust auftritt. Die Ausführungsgeschwindigkeit des Emulators richtet sich nach den Anforderungen des Audio-Systems und kann somit variieren.

Leider kann nicht garantiert werden, dass das Audio-System tatsächlich ununterbrochen mit Daten versorgt wird. Lücken und damit Datenverlust können prinzipiell immer auftreten. Wirkliche Sicherheit bringt nur die weiter unten beschriebene Funktion Daten in Sound-Datei schreiben.

Achtung! Beim einem JU+TE-Computer mit dem 2K-Betriebssystem ist der Lautsprecher anders angeschlossen als der Kassettenrecorder. Die Funktion Daten am Audio-Ausgang ausgeben emuliert den Kassettenrecorderanschluss.

1.3. Daten vom Audio-Eingang lesen

Diese Funktion dient dazu, auf Kassette gespeicherte Dateien und Programme oder Daten von einem echtem JU+TE-Computer direkt in den Emulator zu Laden.

JTCEMU öffnet den Audio-Kanal in Stereo. In den Optionen können Sie wählen, ob die Daten vom linken oder rechten Kanal gelesen werden. Sollte sich der Audio-Kanal nur in Mono öffnen lassen, steht diese Umschaltmöglichkeit natürlich nicht zur Verfügung.

1.4. Sound-Datei speichern

Bei dieser Funktion werden die Daten, die am emulierten Kassettenrecorderanschluss ausgegeben werden, in eine Sound-Datei geschrieben. Der Vorteil dieser Funktion gegenüber Daten am Audio-Ausgang ausgeben ist der, dass die Audio-Daten garantiert vollständig und lückenlos sind.

Die Sound-Datei beginnt mit dem ersten Phasenwechsel nach Aktivierung der Funktion und endet beim letzten Phasenwechsel vor Deaktivierung, d.h, die Datei enthält weder an ihrem Anfang noch an ihrem Ende eine Pause.

Die eigentliche Sound-Datei wird erst beim Deaktivieren erzeugt, d.h., bis dahin merkt sich der Emulator die Audio-Daten im Speicher. Aus diesem Grund kann diese Funktion nicht über einen längeren Zeitraum aktiviert bleiben. Zur Sicherheit deaktiviert sich die Funktion automatisch, wenn etwa eine Sekunde lang kein Phasenwechsel und damit kein Ton mehr ausgegeben wurde.

1.5. Sound-Datei lesen

Diese Funktion emuliert den Anschluss für den Kassettenrecorder, indem die Audio-Daten von einer Sound-Datei gelesen werden. Ein Fortschrittsbalken visualisiert den Einleseprozess.

Die Datei wird immer nur dann gelesen, wenn im Emulator das Ein-/Ausgabetor 3 abgefragt wird, d.h., wenn der Fortschrittsbalken stehen bleibt, wird vom diesem Port gerade nicht gelesen.

Ob sich aber das gerade ausgeführte Programm beim Lesen des Ports auch tatsächlich für die Audio-Daten interessiert, kann JTCEMU nicht wissen. In jedem Fall wird die Sound-Datei synchron zur zeitlichen Programmausführung im Emulator verarbeitet. Aus diesem Grund sollten Sie beim Laden eines in einer Sound-Datei gespeicherten Programms zuerst den entsprechenden Ladebefehl eingeben, danach die Audio-Funktion aktivieren und dann möglichst schnell im Emulator-Fenster die Enter-Taste drücken, um die eigentliche Ladefunktion zu starten.

1.6. Letzte Sound-Datei (nocheinmal) lesen

Diese Funktion hat die gleiche Wirkung wie die gerade beschriebene, jedoch mit dem Unterschied, dass die zuletzt gespeicherte oder gelesene Sound-Datei (ggf. nocheinmal) gelesen wird.

2. Optionen

Im Bereich Optionen können Sie die Eigenschaften der jeweiligen Audio-Funktion beeinflussen. Je nach ausgewählter Funktion stehen nur die relevanten Optionen zur Verfügung.

2.1. Abtastrate

Normalerweise sollten Sie das Auswahlfeld auf Standard stehen lassen. Sie können jedoch die verschiedenen Abtastraten einzeln ausprobieren, wenn Sie mit den Audio-Funktionen Probleme haben sollten.

2.2. Geschwindigkeit

Mit dieser Option können Sie die Geschwindigkeit der Audio-Daten prozentual verändern. Für das Kassettenaufzeichnungsverfahren der 4K-/6K-Betriebssysteme ist das i.d.R. nicht erforderlich, doch das Aufzeichnungsverfahren des 2K-Betriebssystems ist sehr empfindlich gegenüber abweichenden Geschwindigkeiten. Wenn das Einlesen in JTCEMU oder in das Zielsystem ständig fehlschlägt, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als die Geschwindigkeit in 1-Prozent-Schritten zu verändern und den Vorgang erneut zu versuchen.

Beim Speichern der Einstellungen wird auch der eingestellte Wert für die Geschwindigkeit gespeichert. So brauchen Sie, wenn Sie einmal den richtigen Wert gefunden haben, die Geschwindigkeit nicht jedesmal neu anpassen.

2.3. Schwellwert

Das 2K-Betriebssystem verwendet zur Aufzeichnung auf Kassette ein auf Amplitudenmodulation basierendes Verfahren. Der Schwellwert legt die Grenze zwischen 0 und 1-Pegel fest und spiegelt das Potentiometer der originalen Kassettenschnittstelle wider. Die richtige Einstellung können Sie nur durch Probieren herausfinden. Wenn Sie eine durch JTCEMU sebst erzeugte Sound-Datei einlesen möchten, sollte ein Wert von 50% funktionieren.

Achtung: Damit der Schwellwert richtig funktioniert, sollten Sie den Befehl zum Einlesen (Shift-O) erst dann eingeben, wenn der Kennton zu hören ist.

Bei den 4K- und 6K-Betriebssystemen steht die Option nicht zur Verfügung, da dort eine Frequenzmodulation verwendet wird.

Beim Speichern der Einstellungen wird auch der eingestellte Schwellwert gespeichert. So brauchen Sie, wenn Sie einmal den richtigen Wert gefunden haben, den Schwellwert nicht jedesmal neu anpassen.

2.4. Aktiver Kanal

Wenn Sie Daten von einer Stereo-Audio-Quelle einlesen (egal ob vom Audio-System oder von einer Sound-Datei), bestimmen Sie hiermit, ob die Daten vom linken oder vom rechten Kanal gelesen werden. Den aktiven Kanal können Sie auch dann noch beliebig umschalten, wenn die entsprechende Audio-Funktion bereits aktiviert wurde.

2.5. Mithören

Wenn Sie diese Option einschalten, hören Sie beim Speichern oder Lesen einer Sound-Datei diese mit.

Das Speichern oder Lesen einer Sound-Datei kann den Emulator bremsen. In diesem Fall hören Sie kurze Unterbrechungen in der Tonausgabe. Das hat jedoch keinen qualitativen Einfluss auf den Datenfluss zwischen Emulator und Sound-Datei.

3. Lautstärkeregelung

Die Laustärkeregelung erfolgt über die entsprechende Bedienungssoftware des Betriebssystems. Auf Ihrem Arbeitsplatzrechner sollte ein entsprechendes Programm oder ein Mixer installiert sein. Starten Sie dieses Programm und regeln Sie damit die Lautstärke.

4. Sonstiges