Bedienung des Betriebssystems EMR-ES 1988

Das 4 KByte große Betriebssystem ist eine Erweiterung des 2K-Systems und bietet neben der BASIC-Unterstützung auch Funktionen zur Eingabe und Verwaltung von Maschinencodeprogrammen sowie zum manuellen Beschreiben von Speicherbereichen.

1. Startmenü

Nach dem Einschalten bzw. nach einem RESET meldet sich das Betriebssystem mit einem Startmenü, das folgende Einträge enthält:


BASIC

Durch Drücken auf die B-Taste gelangt man in den BASIC-Modus, der weitestgehend dem 2K-Betriebssystem entspricht. Geändert wurden nur zwei Punkte:
  1. Unbekannte Schlüsselwörter werden bei ihrer Eingabe ignoriert und führen nicht mehr zur Initialisierung des Systems.
  2. Beim Speichern eines BASIC-Programms auf Kassette wird nun die Eingabe eines Dateinames erwartet. Das Speichern beginnt erst mit ENTER.


INIT

Ein RESET initialisiert das System, jedoch bleibt der Inhalt des Arbeitsspeichers erhalten. Für die Eingabe eines Maschinencodeprogramms mit Marken ist jedoch ein gelöschter Arbeitsspeicher erforderlich. Dafür gibt es die INIT-Funktion, die neben der Systeminitialisierung auch den Arbeitsspeicher löscht. Um eine versehentliches Löschen des Speichers zu verhindern, müssen Sie nach dem Buchstaben I ein Ausrufezeichen eingeben.

Alternativ können Sie auch die Initialisierungsfunktion des Emulators verwenden, die Sie im Menü Extra finden.

SAVE

Mit der S-Taste gelangen Sie zum Programmmodul für das Auslagern von Speicherbereichen auf Kassette. Der Bildschirm wird gelöscht, und Sie geben nun die Anfangs- und Endadresse (jeweils vierstellig) des zu speichernden Bereichs sowie den Dateinamen ein. Der Bereich ab %FD00 darf nicht gespeichert werden. Mit Betätigen der ENTER-Taste beginnt das Speichern. Damit das Kommando im Emulator eine Wirkung hat, müssen Sie vorher eine entsprechende Audio-Funktion aktivieren.

LOAD

Mit der L-Taste und einem anschließenden ENTER wird eine Datei von Kassette geladen. Vor der ENTER können Sie optional eine Adresse eingeben, auf die dann das Programm geladen wird. In dem Fall wird die Ladeadresse, die in der Datei steht, ignoriert. Damit das Kommando im Emulator eine Wirkung hat, müssen Sie vorher eine entsprechende Audio-Funktion aktivieren.

Das EMR-ES 1988 gibt auf dem Bildschirm links unten die gerade gelesene Blocknummer aus. Das ist zwar unlogisch, da während des Ladens die Interrupts gesperrt sind und somit beim Ju+Te-Computer überhaupt keine Bildschirmausgabe erfolgt, jedoch können Sie die Ausgabe der Blocknummer im Emulator sichtbar machen, indem Sie in den Einstellungen im Bereich System die Option Bildschirmausgabe auch bei gesperrtem Interrupt 4 aktivieren.

DATA

Die DATA-Funktion, die Sie mit der Taste R erreichen, dient zum manuellen Beschreiben von Speicherbereichen. Es werden 24 Bytes des Speichers und darunter die aktuellen Adresse angezeigt. Nach Drücken von jeweils zwei Hexadezimalziffern wird das so eingegebene Byte in den Arbeitsspeicher geschrieben und die Anzeige aktualisiert.

Folgende Eingabe sind möglich:
0...9 A...FEingabe eines Datenbytes
-Adresse - 1
+Adresse + 1
ENTERnächste Zeile
G<Adr.>Adresse eingeben
OFFDATA-Funktion verlassen
Tabelle aus [1] entnommen

Der Emulator bietet mit dem Speichereditor selbst ein Werkzeug für das Anzeigen und Verändern von Speicherbereichen.

PROG

Das Programmmodul für die Eingabe von Maschinencodeprogrammen erreichen Sie mit der Taste P. Als erstes wird die Adresse für die Markentabelle (MTB) abgefragt. Diese setzt einen leeren Arbeitsspeicher voraus (ggf. vorher initialisieren) und läuft ähnlich einem Stack abwärts, d.h., Sie geben die Endadresse der Markentabelle ein. Danach befinden Sie sich im eigentlichen Eingabemodus, in dem neben den aus dem DATA-Modus bereits bekannten Eingabemöglichkeiten (z.B. Ändern der Adresse) folgende zusätzliche Funktionen geboten werden:
:<ASCII><ASCII><ASCII> Eingabe einer Marke (drei Stellen)
QEingabe in Zeile 1
XBefehl streichen
IByte einfügen
T <Adr.>Binden auf Adresse <Adr.>
SSchritt-Test
NSchleifen-Test
H <Adr.> Haltepunkt auf Adresse <Adr.>
LEchtzeit-Test
R Aufruf DATA
Tabelle aus [1] entnommen

2. Literatur

[1] Dr. Hoyer, Helmut: JU+TE Computerclub, Zeitschrift Jugend+Technik, Heft 3/1989, Seiten 230-235, Verlag Junge Welt, Berlin 1989